Schwalben |
Eine bösartige Erkrankungführte mich 2014 zur Reha in eine Heliosklinik. Ich konnte mir aussuchen, ob ich in das Till-Eulenspiegel-Städtchen Mölln oder in das 550 Jahre alte Dorf Lehmrade wollte. Ich wählte Lehmrade, weil ich in die Natur wollte. Mir fiel auf, daß alle Klinikgebäude unter beinahe allen Dachüberständen mit "Vogelschutz" versehen waren. Das waren Stacheln, die den Nestbau der Schwalben verhindern sollten. Schwalben machen ja leider ziemlich viel Dreck. Die Schwalbenkinder hauen ihre Hinterlassenschaften einfach aus dem Nest. Und das ist natürlich für eine Klinik wegen der Keime-Gefahr nicht gerade gut. Und so hat man sich schon vor Jahren entschlossen, die gesamte Klinik zu verstacheln. Die Schwalben wichen in die Fensterecken aus, die man nicht schützen konnte. So schlug man einfach die Nester ab, was natürlich verboten ist. Ein kluger Kopf muß wohl vorgeschlagen haben, Ersatz zu schaffen. Und da ist jemand auf die ja gute Idee gekommen, den Schwalben einfach einen Ersatz anzubieten. Man nahm zwei ausgediente Telegrafenmasten und setzte sie mit zwei Betonpfeilern in die Erde. Sodann versah man sie mit einem Dach, so wie auf den unteren 3 Bildern zu erkennen ist. Die Schwalben, nicht doof, sind seit 1000en Jahren an die Häuser der Menschen gewöhnt. Warum sollen sie ausgerechnet in Lehmrade im Wald ihre Nester bauen. Damit sie wissen, wie sie die Nester zu bauen haben, brachte man ihnen ein Kustnest aus Holzbeton an. Das ist eine prima Nisthilfe an Gebäuden, nicht aber im Wald. Böse Folgen, oder die Rache der Natur: Die Schwalben müssen sehr zahlreich gewesen sein. Die zwei großen Teiche in unmittelbarer Nähe der Klinik lieferten Unmengen von Mücken. Ihre Vertilger sind nun vertrieben, und die Kurgäste müssen die Mückenplage ertragen. Die schlauen Sperlinge haben entdeckt, daß man auf den Nadelkissen ziemlich gut ein Nest bauen kann. Die Dinger sind nämlich etwas dümmlich angebracht worden. Vermutlich haben die menschlichen Baumeister aus lauter Bequemlichkeit die Stachelgebilde nicht hoch genug angebracht. Diesen Fehler haben die Sperlinge genutzt und bauten auf den "Stachelketten" ihre Nester, und zwar immer eins an das andere. So sind inzwischen ganze Nestblöcke entstanden. Zum Glück sind die Sperlinge aber sauber, denn die Altvögel tragen den Kot aus dem Nest weit fort. Sperlinge brüten auch zu Hunderten unter den Dachziegeln im benachbarten Turm eines ehemaligen Jagdschlößchens gleich neben dem Kinikgelände. |
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